Analysenwaagen

Eine Analysenwaage ist ein hochpräzises Wägeinstrument zur Messung sehr kleiner Masseänderungen, typischerweise mit einer Ablesbarkeit von 0,01 mg bis 0,1 mg. Sie ist in einem Windschutzgehäuse untergebracht, um Störungen durch Luftzüge, statische Elektrizität und Temperaturschwankungen zu vermeiden.

Im Vergleich zu Präzisionswaagen (Ablesbarkeit 1 mg bis 1 g) bieten Analysenwaagen höhere Empfindlichkeit, Wiederholbarkeit und Stabilität—entscheidend für quantitative chemische Analysen, Formulierungen und Spurstoffbestimmungen.

Die interne Kalibrierung verwendet eine integrierte Referenzmasse, um die Kalibrierkonstante der Waage automatisch anzupassen und so Umwelteinflüsse wie Temperaturänderungen oder mechanische Drift auszugleichen.

Fortschrittliche Modelle führen vollautomatische Kalibrierungen (ISO CAL) basierend auf Zeit- oder Temperaturschwellen durch, um stetige Genauigkeit ohne Bedienereingriff sicherzustellen.

Interne Kalibrierung unterstützt die GLP/GMP-Konformität, reduziert Ausfallzeiten und bietet nachvollziehbare Dokumentation. Für regulierte Arbeitsabläufe bleibt die regelmäßige Überprüfung mit zertifizierten externen Gewichten (Klasse E2 oder F1) unerlässlich.

Analysenwaagen reagieren sehr empfindlich auf äußere Einflüsse. Für optimale Leistung:

• Auf einem antivibrations-tisch fern von Luftauslässen und Türen platzieren.
• Temperaturstabilität innerhalb von ±2 °C und Luftfeuchtigkeit zwischen 45–60%.
• Statische Aufladung mit Ionisatoren oder geerdeten Behältern neutralisieren.
• Proben vor dem Wiegen thermisch stabilisieren lassen.

Unkontrollierte Umgebungsbedingungen können zu Messwertdrift, instabilen Ergebnissen oder schlechter Wiederholbarkeit führen—kritisch für anspruchsvolle analytische und QC-Labore.