Sicheres Autoklavieren von Laborkunststoffflaschen

Eine Vielzahl gängiger Laborverfahren erfordert die Verwendung eines sterilen Behälters. Wenn Sie jedoch im Labor Kunststoffartikel verwenden, ist es wichtig, mehrere Faktoren zu berücksichtigen, bevor der Behälter in den Autoklaven gestellt wird. Im Folgenden finden Sie sechs Fragen, die Sie sich vor dem Autoklavieren von Kunststoffflaschen stellen sollten, um sicherzustellen, dass der Prozess sicher und effektiv durchgeführt wird.

1. Ist die Kunststoffflasche für das Autoklavieren geeignet?

Es gibt Kunststoffpolymere, die für das Autoklavieren geeignet sind, aber auch solche, die es nicht sind. So sollten beispielsweise Kunststoffflaschen aus Polyethylen niederer Dichte (LDPE) oder Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE) nicht autoklaviert werden. Diese Polymere haben bei LDPE einen engen Temperaturbereich von -50 bis +80 °C, und während HDPE einen breiteren Bereich von -100 bis +120 °C bietet, liegt er immer noch unter den 121 °C, die am häufigsten für das Autoklavieren verwendet werden. Andere Polymere, die sich nicht für das Autoklavieren eignen, sind Polymethylmethacrylat, Acryl (PMMA), Polystyrol (PS) und Polyvinylchlorid (PVC), ebenfalls wegen ihres engen Temperaturbereichs.

Kunststoffflaschen aus Polypropylen (PP), Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyfluoralkoxy (PFA), Polymethylpenten (oft abgekürzt als PMP oder TPX) und Polycarbonat (PC) sind sicher zu autoklavieren, da diese Polymere bei höheren Temperaturen stabil sind.

2. Wurde die Kunststoffflasche vorab gereinigt?

Bevor die Kunststoffflasche in den Autoklaven gestellt wird, ist es wichtig, sicherzustellen, dass der Behälter gereinigt wurde. So lässt sich verhindern, dass während des Prozesses kontaminierende Substanzen an der Oberfläche der Kunststoffflasche anhaften.

„In große, schwere Flaschen, wie z. B. 20 Liter-Flaschen, sollte auch eine kleine Menge destilliertes Wasser (WFI oder gereinigtes Wasser) gefüllt werden, um die Dampferzeugung zu unterstützen, wenn sie trocken (leer) in einem Autoklaven sterilisiert werden.“

3. Sind die Verschlüsse komplett entfernt?

Bevor Sie Kunststoffflaschen in Ihrem Labor autoklavieren, müssen die Verschlüsse unbedingt vollständig entfernt werden. Selbst ein lose aufgeschraubter Verschluss kann dazu führen, dass während des Autoklaviervorgangs ein Vakuum in der Flasche entsteht. Dann fällt die Plastikflasche zusammen und verformt sich, wodurch sie unbrauchbar wird. Stattdessen müssen Sie den Verschluss vollständig von der Flasche abnehmen, bevor diese in den Autoklaven gestellt wird. Eine gängige Methode besteht darin, den Verschluss mit Autoklavierbändern an der Seite des Behälterhalses zu befestigen, was ebenfalls dazu beiträgt, dass Verschluss und Flasche während des Prozesses nicht getrennt werden.

Autoclave Plasticware

4. Ist im Autoklaven Platz für die Dampfzirkulation vorhanden?

Vermeiden Sie die Überladung eines Autoklaven, da sonst der Dampf nicht mehr effektiv zwischen den Gegenständen zirkulieren kann und der Sterilisationsprozess gefährdet ist. Achten Sie stattdessen darauf, dass zwischen den Gegenständen genügend Platz ist. Dies ist insbesondere beim Autoklavieren von Kunststoffartikeln wichtig. Kunststoffpolymere übertragen Wärme langsamer als Glas oder Metall und brauchen länger, um die Sterilisationstemperatur zu erreichen. Daher ist die Sicherstellung des frei zirkulierenden Dampfes im Autoklaven sogar noch wichtiger.

5. Haben Sie Ihren Autoklaven validiert?

Obwohl die Standardtemperatur des Autoklaven 121 °C beträgt, müssen Sie Ihren Autoklaven regelmäßig kalibrieren, um sicherzustellen, dass die angezeigte Temperatur korrekt ist. Es ist auch wichtig, die spezifischen Anweisungen für Ihr Gerät zu prüfen, um die Zykluszeiten zu bestimmen.

6. Wurde die Sterilisation erreicht?

Aufgrund der langsameren Wärmeübertragungseigenschaften von Kunststoffen muss sichergestellt werden, dass die Sterilisation erfolgreich abgeschlossen wurde. Vor dem Autoklavieren von Kunststoffflaschen ist es ratsam, eine Art Indikator zu verwenden, um nachzuweisen, dass die richtige Temperatur durchgehend erreicht wurde. Die Verwendung von Autoklavierband oder anderen Formen physikalischer Indikatoren – von denen viele ihr Aussehen oder ihre Farbe sichtbar verändern, nachdem sie den mit der Laborsterilisation verbundenen Temperaturen ausgesetzt wurden – kann Aufschluss geben, ob der Prozess funktioniert hat.

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